Krise & Chance – Zusammenhalten in Königstein
6. April 2020. Seit mehr als zwei Wochen gelten in Hessen, und damit auch in Königstein, die verschärften Ausgehbeschränkungen. Die Anzahl der Infektionen mit dem neuartigen Corona Virus steigt zwar immer noch täglich, doch zeigen die getroffenen Maßnahmen langsam Wirkung. Die Zunahme der Infektionen zu verlangsamen ist deshalb auch weiterhin prioritär, um insbesondere ältere Menschen und Bürger mit Vorerkrankungen zu schützen und die Überlastung unserer Gesundheitssysteme zu verhindern.
Erfreulicherweise halten sich die meisten Menschen in Königstein an die Verordnungen der Landesregierung, loben die GRÜNEN. Die Bürger haben die Kontakte zu Personen, die nicht zum eigenen Hausstand gehören, auf das absolut Notwendige reduziert. Auf den Straßen findet man nur noch Fußgänger, die alleine, mit der Familie oder zu zweit unterwegs sind. Dennoch fällt auf, dass unser Parkplatz in der Innenstadt weiterhin stark frequentiert wird. Das lässt darauf schließen, dass immer noch viele Bürger ihre Einkaufsgewohnheiten nicht geändert haben. Die GRÜNEN empfehlen, momentan den Einkaufsrhythmus anzupassen und weniger oft einzukaufen. Gerade älteren Menschen dürfte dies schwerfallen, da das Einkaufen ja auch eine soziale Funktion hat. Die GRÜNEN empfehlen, unbedingt auf räumliche Distanz zu achten, Verwandte, Freunde und Bekannte lieber anzurufen, und auch auf noch so kurze engere Kontakte beim Einkaufen zu verzichten.
Ärgerlich sind allerdings die gelegentlich noch zu beobachtenden Hamsterkäufe. Hier appellieren die GRÜNEN an alle Bürger, auch an diejenigen zu denken, die erst in den Abendstunden einkaufen können wie Krankenhauspersonal und andere Menschen in den systemrelevanten Berufen. Die Versorgung und der Nachschub sind gesichert! Es besteht daher kein Grund, über den Bedarf hinaus Lebensmittel zu bevorraten.
Gerade den Berufstätigen im Gesundheitswesen, bei der Polizei, dem Servicepersonal in den Supermärkten, LKW-Fahrern und Einsatzkräften der Feuerwehr, den Angestellten der Stadtverwaltung und vielen mehr gilt unser besonderer Dank. Das kann man nicht oft genug betonen, meinen die GRÜNEN. Viele musizierende Bürger haben dies durch das Spielen der Ode an die Freude hörbar zum Ausdruck gebracht. Doch über diese symbolische Anerkennung hinaus fordern die GRÜNEN, dass die Wertschätzung insbesondere des Pflegepersonals in dessen angemessene Bezahlung und sichere Gestaltung der Arbeitsbedingungen eingehen muss.
Erfreulich ist es aber auch zu beobachten, welche Solidarität diese Krise schafft. Wer nicht das Haus verlassen muss, bleibt zuhause. Menschen kümmern sich um ihre Nachbarn, indem Einkäufe für Ältere übernommen werden oder der Hund ausgeführt wird. Andere rufen Anlieger an, um sich nach deren Wohlbefinden zu erkundigen. Wir entdecken wieder, wie wichtig Gemeinschaft ist. Dies stellen wir auch insbesondere in unserer kleinen Stadt Königstein fest. Die GRÜNEN weisen bei dieser Gelegenheit darauf hin, dass die GRÜNE Jugend Hochtaunus gemeinsam mit Fridays for Future und den Jusos hier ebenfalls Hilfe anbieten.
Solidarität kann man aber auch zeigen, indem man bei unseren Einzelhändlern in der Stadt nach wie vor einkauft. Viele Geschäfte sind gerne bereit, Bestellungen per Telefon, E-Mail oder Online anzunehmen und die Waren dann selbst auszuliefern. Es ist doch Ziel, dass unsere schöne Innenstadt auch weiterhin durch die Vielzahl kleiner Geschäfte bereichert wird. Das betrifft natürlich auch die Gastronomie. Viele der Restaurants sind erreichbar und liefern gerne das bestellte Essen aus. Daher rufen die GRÜNEN die Königsteiner dazu auf: kauft bitte weiter oder wieder bei euren Königsteiner Geschäften, bestellt euer Lieblingsgericht bei eurem Lieblingsrestaurant oder kauft Gutscheine. Hierzu kann man auch die Internetseite „Königstein bringt‘s“ nutzen. Aber auch Kulturschaffende leiden unter den Maßnahmen. Daher sollte jeder sich genau überlegen, ob er sich die bereits gekauften Konzert- oder Theaterkarten zurückerstatten lässt. Das betrifft natürlich auch unsere Musikschule oder die Kunstwerkstatt. Jeder, der es sich leisten kann, sollte auf eine Erstattung der Beiträge verzichten, meinen die GRÜNEN.
Viele Familien stoßen derzeit wegen der Ausübung des Berufes und der Betreuung der Kinder an ihre Grenzen. Ebenso brechen oftmals Einnahmen in dieser auch wirtschaftlichen Ausnahmesituation weg. Begrüßenswert ist es daher, dass die Königsteiner Stadtverwaltung den Einzug der Gebühren für die Betreuungseinrichtungen bis auf Weiteres nicht einziehen wird. Die Fraktionen von CDU, FDP, Bündnis 90/Die Grünen und SPD unterstützen diesen Schritt außerordentlich. Es ist zu hoffen, dass auch die freien Träger sich dies zum Vorbild nehmen werden und können. Viele Gewerbetreibende in Königstein treibt die Frage der Zahlung der Gewerbesteuer um. Schon heute besteht die Möglichkeit der Stundung, die bei der Stadtverwaltung beantragt werden kann. Überhaupt empfehlen die GRÜNEN regelmäßig die Website der Stadt, um aktuelle Informationen und Ansprechpartner abzurufen.
Für ältere Menschen und deren Angehörige sind die kürzlich verhängten Besuchsverbote der Pflegeeinrichtungen und Altenheime sicher nicht einfach. Doch gerade die Senior*innen gehören zu der besonders gefährdeten Gruppe infiziert zu werden. Hier braucht es Einsicht in die Notwendigkeit dieser einschränkenden Maßnahmen, so schwer es im Einzelfall auch sein mag.
Das Corona-Virus ist eine außergewöhnliche Herausforderung für uns alle.
Die GRÜNEN unterstützen die Maßnahmen der Bundesregierung, der Länder und Kommunen, um die Verbreitung des Virus zu verlangsamen und das Gesundheitssystem funktionsfähig zu erhalten. Alle übernehmen Verantwortung für Alle, um Risikogruppen zu schützen und Menschenleben zu retten.
Die Epidemie ist noch nicht vorbei, doch zeigen die ergriffenen Maßnahmen inzwischen, dass wir uns auf dem richtigen Weg befinden. Noch brauchen wir Geduld, bis die Zahl der Neuerkrankungen deutlich sinken wird. Doch bei aller Einsicht in die gegenwärtige Notwendigkeit der Einschränkungen des öffentlichen Lebens und der Wirtschaft betonen die GRÜNEN deren zeitliche Begrenzung. Es ist durchaus schon jetzt an der Zeit Ausstiegsszenarien zu diskutieren und zu planen. Denn die getroffenen Maßnahmen haben gravierende ökonomische, soziale und bürgerrechtliche Folgen für unser aller Leben, die keinen Dauerzustand rechtfertigen.
In dieser schwierigen Zeit wird uns Königsteinern aber auch bewusst, wie gut es uns hier unter diesen Umständen im Vergleich geht. Viele von uns lernen vielleicht erst jetzt die schöne Landschaft des Taunus vor unserer eigenen Haustür besser kennen und schätzen. Ob Homeoffice oder Kinderbetreuung ein Spaziergang oder eine Fahrradtour bieten Abwechslung auch unter Einhaltung der Abstandsregel. Die Königsteiner resignieren nicht vor der aktuellen Situation, sondern nehmen sie als Motivation zur gesellschaftlich solidarischen Bewältigung der Krise.
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