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Ihre Ideen sind gefragt!

Zu der zweiten Ortsbeiratssitzung am 24.6.2021 bekam ich eine eher kurze Tagesordnung zugeschickt:

TOP 1: Genehmigung der Niederschrift
TOP 2: Mitteilungen und Beantwortung von Anfragen
TOP 3: Ankauf des Gebäudes im Servitutsweg
TOP 4: Seniorenveranstaltungen
TOP 5: Fragestunde

Der Punkt, über den vermutlich am meisten diskutiert worden wäre, schien mir im Vorfeld der Ankauf des Gebäudes im Servitutsweg zu sein. Dieser Punkt wurde allerdings gleich zu Beginn der Sitzung von der Tagesordnung genommen, da der Magistrat diesen Antrag bereits ein paar Tage zuvor abgelehnt hatte. So blieb viel Zeit für viele eher kleine, aber nicht unwichtige Dinge für unser schönes Falkenstein. An dieser Stelle möchte ich nur einige Punkte herausgreifen, die ich für berichtenswert halte.

Glasfaser in Falkenstein

Auch wenn noch keine Glasfaserkabel in Falkenstein angekommen sind, sind die Erdarbeiten, bei denen entsprechende Leerrohre entlang der größeren Straßen in Falkenstein verlegt wurden, weit fortgeschritten. An einigen Stellen ragen die orangenen Kabel noch aus der Erde. Hier entstehen neue Verteilerpunkte. Einige Straßenquerungen sind noch nicht zufriedenstellend wiederhergestellt worden und der Graben am Ortsausgang an der Kronberger-Straße kann seiner Funktion zurzeit auch noch nicht wieder richtig nachkommen. Die Stadt ist mit der ausführenden Firma im Gespräch und drängt auf baldige Besserung.

La Vida schließt

Mit großem Bedauern musste ich hören (und konnten Sie auch in der Presse lesen), dass das La Vida im Bürgerhaus Ende August schließen wird. Mit der Schließung wird Falkenstein ein zentrales gastronomisches Angebot verloren gehen. Durch die anstehenden Baumaßnahmen am Bürgerhaus wird es sehr schwer für die Stadt sein, einen neuen Pächter zu finden, der für ca. 2 Jahre hier etwas aufbaut, das dann während der (Um-)Bauphase für mehrere Jahre schließen muss. Es wird hier händeringend nach Lösungen gesucht.

Bauvorhaben am Alten Rathaus und Bürgerhaus

In der nächsten Ortsbeiratssitzung sollen die beiden Falkensteiner Bauvorhaben am Alten Rathaus und am Bürgerhaus behandelt werden. Beide Vorhaben sind in der Phase, die für die BürgerInnen in Falkenstein besonders wichtig ist: Jetzt wird entschieden, wie die Gebäude später genutzt werden sollen. Daran muss sich dann die Renovierung bzw. der Neubau ausrichten. Auf meine Anfrage, wie die BürgerInnen in Falkenstein an diesem Prozess beteiligt werden sollen, teilte der Erste Stadtrat Hr. Pöschl mit, dass die Bürger durch den Ortsbeirat vertreten würden und über dessen Mitglieder ihre Ideen und Wünsche einbringen könnten. Zudem seien die Sitzungen des Ortsbeirates öffentlich und jeder Bürger eingeladen, daran teilzunehmen. Des Weiteren sieht der Erste Stadtrat keinen Nutzen einer Bürgerbeteiligung bei der Gestaltung des Alten Rathauses, da dieses Gebäude ja nicht von den Bürgern direkt genutzt würde. Das sehe ich und sehen wir GRÜNE anders.

Noch gibt es keine mehrheitsfähige Idee für ein Nutzungskonzept für das Alte Rathaus (Vorhabenliste zum Alten Rathaus). Hier könnten die Ideen der FalkensteinerInnen den Prozess sicherlich bereichern. Und vielleicht kommt es genau durch diese Ideen ja dazu, dass das Alte Rathaus eben doch von FalkensteinerInnen genutzt werden kann. Mich würden Ihre Ideen interessieren.

Für das sanierungsbedürftige Bürgerhaus steht die Entscheidung einer Renovierung oder eines Neubaus an. Nach der bisher bekannten Kostenschätzung von 2018 wäre ein Neubau wirtschaftlicher (Vorhabenliste zum Bügerhaus). Wir GRÜNE sehen hier die Chance, ein nachhaltiges Gebäude zu errichten, das den aktuellen Bedürfnissen des Stadtteils optimal nutzen kann und uns gleichzeitig dem Ziel der Klimaneutralität bis 2035 näherbringt. Auch könnte durch eine neue Anordnung der Gebäudeteile ein Stadtteilplatz entstehen, der, eingerahmt von Waldkindergarten, Grundschule, Bolzer und Bürgerhaus und unter Erhalt der bisherigen Wiese, als lebendiger Mittelpunkt von Falkenstein fungieren könnte. In meiner Vorstellung mit einer Gastronomie mit großer Sonnenterrasse und viel Platz für Alt und Jung zum Spielen und Verweilen.

Daher lade ich Sie herzlich ein, mir Ihre Ideen, Vorstellungen und Wünsche bezüglich beider Bauvorhaben zukommen zu lassen: falkenstein@thiemeyer.com. Oder kommen Sie in die nächste Ortsbeiratssitzung am 02.09.2021 ins Bürgerhaus und gestalten Sie Falkenstein mit.

Ihr
Philipp Thiemeyer

Stellungnahme der Grünen zur Innenstadtgestaltung – auf Nachfrage der AG Kulturlandschaft Königstein Kronberg

Wie steht ihre Partei zur überfälligen Sanierung des Hauses Haupstr.37. Sollte die Stadt Königstein den Druck auf den Eigentümer zusammen mit dem Landesamt für Denkmalpflege erhöhen?

Das Haus in der Hauptstraße 37 ist das älteste Haus der Altstadt Königsteins, weil es die Zerstörung Königsteins am 6. Dezember 1792 durch die Preußen als einziges überstand.   Aus geschichtlichen und städtebaulichen Gründen steht es daher unter Denkmalschutz.  Aus Sicht der GRÜNEN sollte geprüft werden, ob nicht die Stadt das Gebäude kaufen und sanieren könnte, um es dann zu einem musealen Zweck oder als Informationszentrum mit historischem Touch zu nutzten, denn von einer Sanierung des Gebäudes würde das Gesamtbild der Innenstadt auf jeden Fall profitieren. Durch ein von Fachleuten erstelltes Nutzungskonzept könnte zudem auch die touristische Infrastruktur der Stadt aufgewertet werden. Allerdings ist zunächst die Finanzierung zu klären. Hier wären die Fördermöglichkeiten zur Erhaltung von Kulturdenkmälern mit einzubeziehen.

Der Abriss des Haus Hotel Feldberg in der Klosterstraße ist nach Aussage des neuen Eigentümers offenbar abgesagt. Dennoch sind prägende Häuser der Jahrhundertwende um 1900 gefährdet. Welche Möglichkeiten sollte es für die Stadt Königstein geben auch außerhalb der denkmalgeschützten Zone den Erhalt historischer Bauten zu sichern?

In diesem Bereich sind die Möglichkeiten der Stadt Königstein sehr begrenzt. Zum Schutz von Kulturdenkmälern gibt es das Denkmalschutzgesetz. Allerdings erfüllt nicht jedes historische Gebäude die Voraussetzungen, um unter diesen Schutz gestellt zu werden. Die Stadt hat schon aus rechtlichen, finanziellen und personellen Gründen keine Möglichkeit hier zusätzlich aktiv zu werden.

Im Zuge der nachhaltigen Stadtentwicklung, ist der Schutzstatus eines Gebäudes auch unter den Gesichtspunkten Flächenverbrauch, Innenraumverdichtung, Wohnungsbedarf und effektiver ressourcenschonender Bauweisen kritisch zu würdigen.

Peter Voelker-Holland im Gespräch: GRÜNE Politik im Ortsteil Falkenstein

Was macht eigentlich grüne Politik in Falkenstein aus?

Peter Völker-Holland: Die wichtigsten Falkensteiner Themen besprechen wir im Ortsbeirat. Dort steht meist die Sache und nicht Parteipolitik im Vordergrund. Wo der neue öffentliche Bücher­schrank stehen soll, ist eben keine parteipolitisch gefärbte Frage. Der Blick auf die großen Ortsthe­men zeigt aber schnell, wie relevant grüne Politik für ein zukunftsstarkes Falkenstein ist: Die Frage, auf welche Art und Weise wir wichtige Themen wie z. B. die Zukunft des Alten Rathauses oder des Bür­gerhauses diskutieren. Vor allem aber die großen Zukunftsthemen: Unser Umgang mit der Lebensressource Wasser und unsere Bezie­hung zu dem, was Falkenstein ausmacht: unser Wald.

Waldschutz und nachhaltige Wasserbewirtschaftung leuchten als grüne Themen ein. Aber was macht GRÜNE Politik beim Thema Bürger*innenhaus und beim Thema „Altes Rathaus“ so besonders?

Peter Völker-Holland: Ich nehme das Beispiel Bürger*innenhaus: Einigkeit besteht, dass der Bau dringend erneuerungsbedürftig ist. Noch in diesem Jahr (2020) wird wohl entschieden, ob wir neu bauen oder sanieren. Vieles, auch die Frage einer nachhaltigen Bauweise, spricht für den Neubau. In diese Richtung haben wir uns als GRÜNE auch in der Ortsbeiratssitzung Ende Oktober 2020 positioniert.

Aber dann sagen wir als GRÜNE: Wir reden von Kosten in Höhe von fast fünf, wahrscheinlich eher sechs Millionen Euro oder mehr. Das kann in der heutigen Zeit nicht mehr von neun Mitglie­dern des Ortsbei­ra­tes und vom Königsteiner Stadtparlament allein besprochen werden. Als GRÜNE wollen wir mög­lichst viele Falkensteiner Einwohner*innen – auch Jugendliche ohne Wahlberechtigung – stärker in die Diskussionen einbinden.

Wie stellst Du Dir das vor?

Peter Völker-Holland: In unserem Wahlprogramm haben wir sehr konkrete Vorstellungen und Vor­schlä­ge, wie wir inter­essier­te Bürger*innen stärker bei wichtigen Fragen beteiligen wollen: wir woll­en etwa jährlich min­des­tens eine Bürger*innenversammlung für Falkenstein. Vor allem aber wollen wir die Beteiligungs­möglich­keiten zwischen den Wahlen kräftig stärken und in „Leitlinien zur Stär­kung der Bürger*innenbeteiligung“ verbindlich verankern. Ob analog oder digital: GRÜNE Politik in Falkenstein will, dass Betroffene sich stärker einmischen können.

Kannst Du das an einem konkreten Beispiel deutlich machen?

Peter Völker-Holland: Klar. Wir wissen zum Beispiel, dass das Alte Rathaus saniert werden muss. Völlig unklar ist aber, was wir dann mit diesem Schmuckstück im Zentrum von Falkenstein machen werden. Ich habe dazu Ideen und Vorstellungen. Aber wenn wir über so ein wichtiges Thema für Falkenstein nachdenken, brauchen wir viel mehr Ideen von möglichst vielen klugen Falkensteiner Köpfen. Solche Beteiligungsprozesse muss man planen. Vor allem aber: man muss sie wollen und sich darauf einlassen, was die Menschen denken und fordern.

Deinen Worten entnehme ich, dass der Umgang mit Bürger*innenanfragen auch ein wichtiges Thema GRÜNER Politik ist. Kannst Du das erläutern?

Peter Völker-Holland: Ein ganz wichtiges Thema. Die Verwaltung, die Stadtverordneten oder wir als Ortsbei­räte sind für die Bürger*innen da. Sie sollten mit ihren Belangen immer im Mittel­punkt un­se-r­es Handelns stehen. Gerade, wenn es unbequem wird. Wir hatten in der Orts­beirats­sitz­ung im August 2020 Bürger vor Ort, die mit der Verkehrssituation im Scharder­hohl­weg un­zufrieden waren. Da ging es um ein umgestelltes Parkverbotsschild und um das Thema Verkehrs­sicher­heit. Hier müssen wir alle ler­nen, mehr zu­zu­hören und stärker in den Dialog zu gehen. Das Spannende an diesem Beispiel war, dass, nach dem eher hitzi­gen Aus­tausch der Positionen, unser Bür­ger­meister nach der Sitzung den persönlichen Dialog eingegangen ist. Da hat sich dann etwas bewegt. Wir als GRÜNE sind überzeugt: Wenn Bürger sich einbringen, hilft es, unser Falkenstein besser und zukunftsstärker zu machen.

Haben die GRÜNEN denn eine Position zum Verkehr im Scharderhohlweg?  

Peter Völker-Holland: Die GRÜNEN stellen den Schutz der Kinder immer über das Interesse der Autofahrer*innen. Viele Autos und Transporter sind in Falkenstein zu schnell unterwegs. Das gilt nicht nur für den Scharderhohlweg. Hier erwarten wir von der Stadtverwaltung, dass nach einem Ausgleich und nach klugen Lösungen gesucht wird, statt zu betonen, was alles nicht gehe. Für Fal­ken­stein wollen wir eine Verkehrspolitik, die sich an den Kindern orientiert: Wir brauchen Maßnahmen, die das Verkehrstempo an kritischen Stellen und rund um Kindergarten und Schule unter Tempo 30 bringt. Angemessen ist nicht die Zahl auf dem Verkehrsschild, sondern die Sicherheit aller. Das muss durch Maßnahmen gewährleistet werden. Die An­woh­ner*innen sind dabei zu beteiligen.

Und das Thema Wald und Wasser?

Peter Völker-Holland: Beide Themen hängen tatsächlich eng zusammen. Wenn wir mehr Wasser verbrauchen und – wie die ALK das will – mehr Grundwasser abschöpfen wollen, dann sinkt der Grundwasserspiegel. Das schadet dann auch dem Wald. Wir dürfen nur so viel Trinkwasser nutzen, wie die Natur uns zur Verfügung stellt. Auch müssen wir unseren Wald auf den Klimawandel vor­bereiten. Dafür brauchen wir mehr Waldspezialisten vor Ort in unseren Wäldern, die genug Zeit haben, die Veränderungen vor Ort einzuschätzen und die richtigen Maßnahmen zu treffen. Als GRÜNE wollen wir Königstein zukunftsstark machen. Dafür braucht es eine umfassende Strategie der Stadt Königstein mit konkreten lokalen Antworten auf die Klimakrise. Wer das will, muss die GRÜNEN stark machen. Nicht nur bei den Kommunalwahlen, sondern auch durch aktives Engagement bei unseren Themen.

Peter Völker-Holland ist Mitglied der GRÜNEN Königstein, Stellvertretender Stadtverordnetenvorsteher und Mitglied im Ortsbeirat Falkenstein.