Mark, Holger, Ihr tretet als GRÜNE Kandidaten für den Ortsbeirat in Mammolshain an: Was sind die wichtigen Themen des Ortsteils aus Eurer Sicht?
Mark Stefani: Holger und ich sind froh, dass die Renovierung der Dorfschänke im Dorfgemeinschaftshaus abgeschlossen werden konnte. Wir GRÜNEN im Ortsbeirat und in der Stadtverordnetenversammlung haben uns immer für die grundhafte Erneuerung eingesetzt. Im Sommer 2020 wurde dann das Babbel Pub mit der neuen Terrasse eröffnet. Sie bietet einen beeindruckenden Blick auf die Skyline von Frankfurt und ist bereits jetzt ein beliebter Treffpunkt für alle Mammolshainer*innen geworden. Für uns sind aber auch der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) und gute Fahrradwege wichtige Themen.
Mobilität, vor allem saubere Mobilität, ist ein wichtiges Thema für alle Stadtteile. Wie schätzt Ihr hier die Situation für Mammolshain ein?
Holger Reimann: Unser Bus 85 fährt von morgens bis nachmittags stündlich bis zum Kronberger Bahnhof und über Königstein bis nach Falkenstein. Wir wünschen uns mehr, müssen als kleiner Ortsteil aber auch realistisch bleiben. Wenn wir in die Zukunft blicken, können neue Technologien und neue Konzepte unsere Mobilität verbessern. Das werden wir als GRÜNE im Ortsbeirat genau im Auge behalten. Ergänzend zum Individualverkehr wünschen wir uns ein System abrufbarer autonomer Elektromobilität. Klar ist: bis es soweit ist, werden noch einige Jahre vergehen. In der Zwischenzeit hoffen wir auf eine verstärkte Nutzung von e-Autos. Was ein Technologiesprung bewirken kann, zeigen die E-Bikes und Pedelecs. Für uns als hoch gelegener Ort ergeben sich damit ganz neue Mobilitätslösungen. Für viele wird es damit überhaupt möglich, immer öfter vom Auto aufs Rad umzusteigen.
Mark, wie kann eine solche Entwicklung heute schon gefördert werden?
Mark Stefani: Ein dringender Wunsch von uns ist ein ausgebauter Fahrradweg in die Kernstadt und einer in Richtung Kronberg mit dem Anschluss Richtung Frankfurt. Wir GRÜNE haben uns in der Stadtverordnetenversammlung erfolgreich dafür eingesetzt, dass ein Fahrradwegekonzept erstellt wird, das auch die drei Ortsteile berücksichtigt. Noch 2020 wird die Verwaltung die Planung ausschreiben. Erste Ergebnisse werden im zweiten Quartal 2021 erwartet. Danach soll sukzessive die Umsetzung der Planung beauftragt werden. Konzept als auch Umsetzung wird in erheblichen Umfang durch die Schwarz- GRÜNE Landesregierung und durch das Programm Nahmobilität gefördert. Auch die Installation von mehreren E-Bike-Ladestationen in Mammolshain würde sicher für Einwohner und Gäste den Umstieg auf das Elektro-Fahrrad forcieren.
Das zeigt hier in Mammolshain ganz deutlich, dass ein Kreuz bei den GRÜNEN hier vor Ort, in Hessen im Bund oder auf europäischer Ebene einen Unterschied macht für die Menschen.
Ganz ohne Auto wird Mobilität in Mammolshain aber auf absehbare Zeit nicht funktionieren. Was ist da die Position der GRÜNEN?
Mark Stefani: Nein, ohne Auto wird es nicht gehen. Deshalb fordern wir als GRÜNE Partei in Königstein genauso wie die Bundespartei: Ab 2030 sollen alle Neuwagen abgasfrei sein. Das ist eine mutige Vision. Hier sollte die Stadt vorangehen und alle städtischen Fahrzeuge zukünftig nur mit Elektroantrieb beschaffen. Für Gäste und Bürger*innen, die nicht in einem Einfamilienhaus wohnen, müssen kurzfristig mehrere Ladestationen in Mammolshain installiert werden, damit der Umstieg auf abgasfreie Technik gelingen kann. Manche Probleme lassen sich aber auch mit dem saubersten Auto nicht lösen. Ein dauerhaftes Problem sind für Anlieger, Fußgänger*innen und Radfahrer*innen in Mammolshain parkende Autos in der Kronthaler Straße, die den Durchgang auf den Bürgersteigen durch ihr rücksichtsloses Parken so behindern, dass zum Beispiel Eltern mit ihrem Kinderwagen auf die stark befahrene Straße ausweichen müssen. Hier sind dringend Maßnahmen durch das Ordnungsamt gefordert.
Holger, Ende Oktober 2019 hat Du in der Ortsbeiratssitzung den übervollen bzw. zu kleinen Schulbus um 7:18 Uhr kritisiert. Verantwortlich im Magistrat ist unser GRÜNER Stadtrat Rolf Kerger. Was wurde erreicht?
Holger Reimann: Unser GRÜNER Stadtrat und ÖPNV-Dezernent hat sich in einem ersten Schritt dafür eingesetzt, dass der morgendliche Bus nach Kronberg vom VHT über den Bahnhof hinaus zur Altkönigschule verlängert wurde. Dies wurde so gut angenommen, dass der Bus bald an seine Kapazitätsgrenzen gelangte. Also hat sich Rolf wider mit dem Verkehrsverbund zusammengesetzt. Bereits zwei Monates später wurde ein zusätzlicher Bus („Verstärkerfahrt“) ab Wachholderberg bis zur Altkönigsschule eingesetzt. Damit sind bis heute die Kapazitätsprobleme erledigt und die Fahrgäste, ob Schüler*in oder Pendler*in, mit dem Busangebot sehr zufrieden.
Lass mich abschließend zu diesem Thema noch anmerken, dass unser Stadtrat sich gemeinsam mit der Stadtverwaltung aktuell mit dem barrierefreien Umbau von weiteren Haltestellen beschäftig. Weiterhin werden schrittweise neue Wartehäuschen ausgewählt und Installiert und auch einige Haltestellen hier in Mammolshain mit Displays ausgestattet, die den wartenden Fahrgästen die aktuellen Abfahrtzeiten in Echtzeit anzeigen.
Es ist vorgesehen, dass diese Maßnahmen, die auch in erheblichem Umfang vom Land unterstützt werden in den nächsten beiden Jahren umgesetzt werden. All dies fördert den Umstieg vom PKW auf den attraktiver werdenden Busverkehr.
Lass uns das Thema Mobilität mit einer abschließenden Frage beenden, die viel diskutiert wird: Was kannst Du uns zum nicht mehr benutzten Wartehäuschen und der Parksituation in der ehemaligen Busbucht direkt vor der engen Kurve Kronthaler Straße/Am Mönchswald sagen?
Holger Reimann:Das Thema taucht immer wieder in unseren Ortsbeiratssitzungen auf. Wir – und damit meine ich DIE GRÜNEN, den Ortsbeirat und die Stadtverwaltung – wollen, dass das Ordnungsamt die Parksituation kontinuierlich überwacht. Das muss dann auch konsequent gemacht werden. Was das Wartehäuschen betrifft: Wegen eines möglichen Verkaufs des baufälligen Wartehäuschens finden aktuell – November 2020 – Gespräche zwischen Herrn Bürgermeister Helm und einem Interessenten statt. Das Ergebnis wird dem Ortsbeirat in einer der nächsten Sitzungen vorgelegt werden.
Ein weiterer Schwerpunkt in Mammolshain war die Gründung des Fördervereins Hardtbergturm und die Sammlung von Spenden für den Neubau, der auch von der Stadt, dem Landkreis und weiteren Organisationen finanziell unterstützt wird. Wie steht ihr dazu?
Mark Stefani: Wir unterstützen diese Initiative, die bereits 2014 aus der Bürgerschaft heraus entstanden ist. Wichtig ist, dass der Aufstieg weiterhin kostenfrei sein wird. Der Förderverein hat inzwischen über 100 Mitglieder und Beachtliches erreicht. Das Beispiel zeigt, was wir in unserer Stadt alles erreichen können, wenn Menschen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zusammenkommen, Ideen entwickeln und solch ein tolles Projekt dann tatkräftig und mit großer Energie vorantreiben. Vor allem kann ein solcher Anziehungspunkt einen wertvollen Beitrag für den Tourismus leisten. Davon profitieren wir in Mammolshain und in Königstein insgesamt.