Verkehrsfluss in Königstein verbessern: GRÜNE fordern digitale Verkehrslenkung
Die GRÜNEN wollen für Königstein digitale Hinweisschilder zur optimierten Verkehrslenkung. Ein entsprechender Antrag wird dem Haupt- und Finanzausschuss vorgelegt.
Nicht zuletzt die Sperrungen der B 8 in diesem Winter machten es deutlich: Der Königsteiner Kreisel als Schnittpunkt der Bundesstraßen B 8 und B 455, der Landesstraße 3321 Richtung Mammolshain und der Zu- und Abfahrten in und von der Königsteiner Innenstadt ist Ursache für den verzögerten Verkehrsfluss, meist verursacht durch hohes Verkehrsaufkommen.
„Mit seinen sechs Zu- und Abfahrten eröffnet der Kreisel aber auch die Möglichkeit, die Verkehrsströme bei Staus oder Sperrungen umzuleiten. Diese Chance wollen die GRÜNEN Königstein nutzen“, erläutert die Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN Bärbel von Römer-Seel. Mit ihrem Antrag im Haupt- und Finanzausschuss wollen sie erreichen, in Höhe der KVB-Klinik und nach einer Evaluationsphase evtl. auch aus Richtung Oberursel ein digitales Hinweisschild zur Verkehrslenkung anzubringen. Es soll unter anderem die Zufahrten zum Hochtaunus, in Richtung Opel-Zoo, die Innenstadt und die Ortsteile steuern.
Den Autofahrern soll der digitale Informationsanzeiger auch frühzeitig die Anzahl der freien Parkplätze in der Innenstadt anzeigen. Diese Informationen werden von dem bereits für dieses Jahr, auf Antrag der GRÜNEN beschlossene, digitale Parkleitsystem geliefert werden. „Auf dem Anzeiger können Polizeimeldungen über aktuelle Störungen und Straßensperrungen, Parkplatzüberlastungen oder Umleitungen im nahen Umfeld oder im Hochtaunus rechtzeitig vor dem Kreisel vermittelt werden, um noch auf Ausweichrouten hinzuweisen und das verfügbare Straßennetz in Königstein nicht über Gebühr zu belasten“, macht der Verkehrsdezernent der GRÜNEN, Rolf Kerger, deutlich. Die Informationen können durch Symbole und ein frei programmierbares Schriftfeld kommuniziert werden. Der Anzeiger sollte Bestandteil des städtischen Parkleitprojektes werden, um die finanzielle Förderung durch die Hessische Landesregierung zu erhalten.
Wenn auch der aktuelle Anlass dieses Winters die Dringlichkeit der Verkehrslenkung besonders deutlich macht, als die B 8 etwa oberhalb Königsteins völlig gesperrt werden musste, so zeigen doch auch andere Störungen, dass über die Verkehrslenkung hinaus die deutliche Reduktion des Verkehrs letztlich die einzig sinnvolle Alternative ist. Sei es der Berufs- oder Ausflugsverkehr, der Fernverkehr, der die B 8 und 455 als Nordumgehung von Frankfurt nutzt, die Zufahrt zu Veranstaltungen oder der Ziel- und Quellverkehr zwischen Königstein und seinen Stadtteilen: die Kapazität der verfügbaren Strecken ist begrenzt und kann kurz- und mittelfristig nicht ausgebaut werden. Die GRÜNEN weisen in diesem Kontext darauf hin, dass der geplante Ausbau der B 8 auf der Strecke von Limburg bis Glashütten zusätzlichen Verkehr in Richtung Königsteiner Kreisel verursachen wird.
Die Verkehrslenkung ist zwar eine sinnvolle Maßnahme zur temporären Entspannung. Das grundsätzliche Problem der Verkehrsüberlastung in Königstein und auf der B 8 wird dadurch nicht gelöst. Die Lösung kann nur, wo immer möglich, in der Reduzierung des Autoverkehrs, der verstärkten Nutzung des Fahrrads als Transportmittel in der Stadt und dem konsequenten weiteren Ausbau und Priorisierung des ÖPNV liegen, wie die Königsteiner GRÜNEN seit langem fordern.
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